Nationalsozialismus: Gleichschaltung
  
    					
  
  
               - Nationalsozialismus: Gleichschaltung
 
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 Mit der 
Besetzung des Reichsinnenministeriums durch den Nationalsozialisten 
Wilhelm Frick und des preußischen Innenministeriums durch 
Hermann Göring befand sich die Befehlsgewalt über die Polizeikräfte in der Hand der Nationalsozialisten. Göring verstärkte zudem die preußische Polizei für seine Maßnahmen gegen politische Gegner, indem er 50 000 SA- und SS-Männer als Hilfspolizisten aufstellte. 
Heinrich Himmler übernahm den Befehl über die Münchener Polizei und danach über die 
politische Polizei in ganz Bayern.
 
  
 Dieser 
Prozess der Machtkonzentration wurde mit dem »Gesetz zur Gleichschaltung der 
Länder mit dem Reich« vom 31. März 1933 fortgesetzt - die Länderparlamente wurden ohne Neuwahlen nach dem 
Verhältnis der Reichstagswahl umgebildet. Mit der Einsetzung von »Reichsstatthaltern« durch das Gesetz vom 7. April 1933 wurde 
praktisch die Selbstständigkeit der Länder aufgehoben. Mit dem Gesetz vom 30. Januar 1934 über den Neuaufbau des Reiches wurden die Länderparlamente ganz beseitigt. Damit war an die Stelle des bundesstaatlichen Charakters des Reiches ein kontrollierter staatlicher 
Zentralismus getreten, der von der Partei kontrolliert werden sollte.
 
  
 Nach der 
Auflösung der 
Gewerkschaften und ihrer Zwangsüberführung in die 
Deutsche Arbeitsfront wurden nacheinander die Parteien verboten oder gezwungen, sich selbst aufzulösen. Am 22. Juni 1933 erfolgte das Verbot der SPD, am 27. Juni erklärten die DNVP und die DVP die Selbstauflösung ihrer Parteiorganisationen. Der 
Führer der DNVP, Alfred 
Hugenberg, trat unter 
Protest als 
Reichsminister zurück. Als letzte der demokratischen Parteien löste sich am 5. Juli 1933 das 
Zentrum auf. Den 
Abschluss dieser 
Entwicklung bildete das am 14. Juli 1933 erlassene Gesetz gegen die 
Neubildung von Parteien, das die NSDAP als einzige politische Partei in 
Deutschland anerkannte und zugleich jeden 
Versuch einer Neubildung von Parteien mit Zuchthausstrafen bedrohte. Damit waren die letzten Reste der 
Demokratie beseitigt und der nationalsozialistische Einparteienstaat ohne nennenswerten 
Widerstand errichtet. Wo sich Widerstand regte, wurde er rücksichtslos gebrochen, wurden protestierende Parteiführer und Funktionäre in »Schutzhaft« genommen und in 
Konzentrationslager eingewiesen.
 
               
               
               Universal-Lexikon.
   2012.
 
 
 
  
  					
  
  					
  						
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